SANIERUNG STANDESAMT BREMEN MITTE

Anschrift:
Hollerallee 79, Bremen

Bauherr:
Freie Hansestadt Bremen Immobilien Bremen AöR

Ausführung:
2013

Mitarbeit:
Robin Quaas, Doris Schulze

Bauleitung:
Campe Campe Janda Architekten

Foto:
Silke Schmidt, Hamburg

 

Die Villa Hoffmann wurde im Jahre 1901-03 von den Architekten Wellermann & Fröhlich im Stil eines neobarocken Historismus erbaut und steht unter Denkmalschutz. Seither hat das Haus diverse Umbauten im Inneren erfahren, sodass als gesicherter Originalzustand neben der Fassade nur die Halle mit der zentralen Treppenanlage erhalten ist. Der große Saal und diverse angrenzende Räume wurden in den 20er Jahren im Stil des Expressionismus ausgestattet. Das Trauzimmer und der Warteraum erhielten um 1950 eine historisierende Ausstattung. Seit 1945 wird die Villa als Standesamt der Stadt Bremen genutzt.
Im Zuge der Sanierung wurden die repräsentativen Räume für den Besucherverkehr geöffnet. Wesentlicher Eingriff ist der Einbau eines Fluchttreppenhauses, eines Aufzugs sowie die Umsetzung der Brandschutzauflagen. Die Eingriffe in die Bausubstanz wurden so gering wie möglich gehalten, notwendige technische Einbauten treten nicht in Erscheinung. Nachträgliche störende Einbauten wurden entfernt und dem Gebäude wieder eine ganzheitliche gestalterische Identität gegeben.
Ziel der Sanierung ist das Bewahren des Ortes und der Geschichte des Hauses. Diese wird sichtbar gemacht durch das Erspüren der architektonischen Idee und der historischen Raumgefüge. Fragmentarisches zur Schau stellen von alter Bausubstanz wird vermieden. Das neue Farbkonzept baut auf den historischen Farbentönen auf, unterstützt die Räume in ihrer Funktion und ihren Stärken und verbindet historische und neue Räume zu einem harmonischen Gesamteindruck.
Die Halle und der große Wartesaal mit ihren opulenten Kaminen, dunklen Holzvertäfelungen mit geschnitzten Schmuckelementen, sowie dem Eichenparkett und einer vornehm zurückhaltenden Möblierung vermögen noch einen Eindruck zu vermitteln vom Prunk damaliger großbürgerlicher Wohnkultur der Jahrhundertwende.